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Berlin ist mit über 3,6 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands. Die Bundeshauptstadt beheimatet rund 2.400 Sportvereine. Die bekanntesten Klubs sind neben den Basketballern von Alba und den Eisbären aus der DEL natürlich die Hertha sowie Union Berlin, die seit dieser Saison erstmals gemeinsam in der Fußball-Bundesliga kicken. Natürlich hat Berlin auch einige große Fußballer hervorgebracht, doch nur die wenigsten haben ihre aktive Karriere auch in der Metropole an der Spree aktiv ausgelebt. Hier ein Überblick über die prägendsten Spieler, die in Berlin geboren wurden.  

Die Weltmeister von damals   

Nach der Wiedervereinigung war auch Berlin endlich keine geteilte Stadt mehr. Und was hätte die Menschen damals besser vereint, als der Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien? Mit dabei waren auch damals einige Fußballer aus Berlin. Darunter Guido Buchwald, der Diego Maradona im Finale gegen Argentinien völlig aus dem Spiel nahm. Außerdem Edeltechniker wie Pierre Littbarski oder Thomas Häßler. Sie alle waren gebürtige Berliner, die ihre Erfolge auf Vereinsebene jedoch bei anderen Klubs feierten.   

Buchwald hat seine Geburtsstadt schon früh verlassen und startete seine Karriere als Bundesliga-Star in Baden-Württemberg bei den Stuttgarter Kickers. Von dort aus ging es weiter zum VfB, mit dem er zwei Meisterschaften erringen konnte. Für einen Berliner Verein hat Buchwald nie gespielt. Auch nach seiner Karriere ging es für den früheren Weltklasse-Innenverteidiger nicht in die Hauptstadt zurück.   

Littbarski kickte zumindest zu Beginn seiner Fußballkarriere in Schöneberg und für Hertha Zehlendorf, doch auch er startete erst beim 1. FC Köln so richtig durch. Auch Häßler trug als Profi nie das Trikot eines Berliner Klubs. Wie Littbarski schaffte er seinen Durchbruch in Köln. Von dort zog es ihn weiter nach Italien. Der frühere

Mittelfeldspieler kehrte lediglich als Trainer zurück nach Berlin. Drei Jahre lang trainierte er Berlin United. Derzeit betreut er den BFC Preussen in der Landesliga.

Nur ein Weltmeister von heute   

Es dauerte 24 Jahre, ehe Deutschland wieder einen WM-Titel bejubeln durfte. 2014 waren nicht ganz so viele Profis aus Berlin dabei. Einzig Jerome Boateng stand im deutschen Aufgebot beim Turniersieg in Brasilien. Immerhin hat der Abwehrspieler bei der Hertha den Sprung zum Profi geschafft, doch schon nach einem Jahr in der ersten Mannschaft verließ auch er Berlin in Richtung Hamburg. Heute spielt Boateng bei den Bayern. Die Chance auf Titel ist in München eben doch größer als bei der „Alten Dame“. Das zeigt sich auch bei den Buchmachern wie Betfair, in dessen Online Wetten Hertha auf eine Meisterquote von 501,00 kommt. Damit erreichen die Berliner aber natürlich nicht die Chancen der großen Bayern, die mit einer Quote von 1,22 (Stand 18.10.) geführt werden. Ein Grund, um als Nationalspieler mit Ambitionen der Hauptstadt den Rücken zu kehren.   

Auch Kevin-Prince Boateng hielt es nicht lange in Berlin. Der Mittelfeldspieler, der sich für die Nationalmannschaft von Ghana entschieden hat, verließ die Hertha nach zwei Profijahren in Richtung Tottenham. Seitdem zog es ihn immer wieder nach Deutschland zurück, doch hauptsächlich verbrachte er seine Karriere im Ausland. Seit dieser Saison spielt Boateng beim AC Florenz. Eine Rückkehr nach Berlin ist fraglich.  

Berlin ist eben Berlin

Die Frage ist daher, ob Berlin als Fußball-Hochburg einfach nicht attraktiv genug ist, um die großen Spieler zu halten. Schaut man sich das Stadtbild einmal genauer an, fällt auf, dass 52 Prozent der Bevölkerung keine gebürtigen Berliner sind. Es ist ein großes Kommen und Gehen. Das bezieht sich nicht nur auf den Sport, sondern auf alle Berufs- und Bevölkerungsschichten. Eine Weltstadt eben, die von Veränderung lebt. Daher sollte man Berlin als das sehen, was es ist. Eine Stadt mit viel Potenzial und ein Tor zur Welt. Leidtragende sind vielleicht die großen Fußballklubs der Stadt, doch wenn man sich in anderen Klubs der Bundesliga so umschaut, sind lokale Spieler überhaupt zu einer Seltenheit geworden. Am Ende zählen ohnehin nur die Leistung und der Erfolg. Und ob man sich mit einer Stadt identifiziert, hat nichts mit seinem Geburtsort zu tun. Warum sonst würde es so viele Menschen nach Berlin ziehen? Manche bleiben, manche gehen. Das ist das, was eine Weltstadt ausmacht.