Stimmen zur Inbetriebnahme: Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, betont: "Der Rangierbahnhof Wustermark (Landkreis Havelland) spielt wegen seiner geografischen Lage westlich von Berlin und an den Eisenbahnkorridoren Ost-West und Nord-Süd eine wichtige Rolle als Knotenpunkt für den Güterfernverkehr. Er bindet Gleisanschlüsse ans öffentliche Schienennetz an.
Die Erneuerung von Weichen, Schienen und Schwellen in einem Teilbereich war jedoch dringend erforderlich. Hier war ein Investitionsstau festzustellen, den wir nun gemeinsam mit dem Bund beseitigt haben. Teilweise stammten Weichen und Schwellen noch aus den 1970er Jahren. Es ging bei diesem Bauvorhaben nicht nur darum, den Betrieb aufrecht zu erhalten, sondern darum, die Kapazität für künftige Aufgaben zu erhöhen. So wurde unter anderem die Voraussetzung dafür geschaffen, dass weitere Güterzüge mit einer Länge von bis zu 740 Metern aufgenommen werden können.
Eröffnung neue Gleisanlage mit: Holger Schreiber (Bürgermeister der Gemeinde Wustermark), Detlef Tabbert (Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Ronny Henkel Geschäftsführer von RLCW).
Das stärkt den Güterverkehr auf der Schiene, entlastet die Straßen und schützt das Klima."
Ronny Henkel, Geschäftsführer des Rail & Logistik Center Wustermark GmbH (RLCW), über die Maßnahme: „Wir sind über die Förderung vom Bund und dem Land Brandenburg sehr dankbar und freuen uns, dass Minister Tabbert heute unseren Standort besucht. Nur mit dieser Unterstützung können wir den Investitionsstau der letzten Jahrzehnte angehen. In den nächsten Jahren stehen weitere große Baumaßnahmen auf dem Bahnhof an.“
Zahlen/Fakten/Maßnahmenbeschreibung:
- Drei Weichen wurden im Westkopf der Richtungsgruppe erneuert, hierbei wurde der Spurplan optimiert, um zukünftige Zugeinfahrten aus Richtung Westen in die Gleisgruppe zu ermöglichen. Diese Zugeinfahrt wird mit der Umsetzung der neu zu errichtenden Sicherungstechnik der DB InfraGO im Jahr 2027 gewährleistet.
- Investitionsvolumen: rund 1,1 Mio. € Baukosten (netto), davon 50% gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland auf Grundlage des Schienengüterfernverkehrsnetzförderungs-gesetz (SGFFG) sowie 40% durch das Land Brandenburg im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der Schienengüterinfrastruktur (SGV-Invest).
- Maßnahme in Kürze:
3 Weichen erneuert
253 Schwellen gewechselt
283m Schiene erneuert.
Rund 855 t Schotter wurden verbaut.
Ein neuer Gleisabschluss (Prellbock)
Herstellung Rand- und Rangierwege,
Umsetzung erfolgte im Zeitraum 13.-30.10.2025
1,1 Mio. € (netto) investiert
Warum ist die Förderung notwendig:
Großer Investitionsstau auf dem Bahnhof (Weichen mit Holzschwellen teils aus dem Jahr 1974), Anlagen älter als bei den bundeseigenen Infrastrukturen der Deutschen Bahn
Rein mit Eigenmitteln ist dieser Stau nicht abzubauen, die Nutzungsentgelte müssten über einen marktverträglichen Preis steigen, was zur Abwanderung bzw. Rückverlagerung von Verkehren auf die Straße führen würde.
Die Fördermittel sichern den Erhalt der Verfügbarkeit der Kapazitäten und ermöglicht den gezielten Ausbau
Der Großraum Berlin hat zu wenig Abstellkapazitäten, der Rangierbahnhof Wustermark entlastet die Abstellgleise der DB und schafft damit überhaupt erst Platz für neue Verkehre
Verkehrliche Bedeutung des Rangierbahnhofs Wustermark:
132 regelmäßig wiederkehrende Kunden, breiteste Kundenbasis eines privaten Eisenbahninfrastrukturunternehmens in Brandenburg
Regelmäßiger Umschlag Straße – Schiene von verschiedenen Gütern im Bahnhof (aktuell werden durchschnittlich vier Züge je Woche auf dem Bahnhof be- bzw. entladen) ► Einsparung von rund 120 LKW auf den Fernstraßen je Baustoffzug
Hohe Verkehrliche Bedeutung aufgrund der geografischen Lage westlich von Berlin direkt an den Eisenbahnkorridoren Ost-West und Nord-Süd
Traktionswechsel (zur Bedienung der letzten Meile)
Kundenübergaben im Fernverkehr (Lokwechsel)
Flügelverkehre (Teilen und Zusammenführen von größeren Wagengruppen)