Potsdam – Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt hat den STATTwerke e.V. aus Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) und den Verein Landwehr – Am Bergl aus Golßen (Landkreis Dahme-Spreewald) mit dem Naturschutzpreis des Landes ausgezeichnet. Mit einem Sonderpreis geehrt wurde Ralf Schwarz aus Zossen (Landkreis Teltow-Fläming). Die Auszeichnungen werden von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg vergeben und sind jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert.
Die Preisverleihung fand am vergangenen Dienstag anlässlich der Festveranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des NaturSchutzFonds Brandenburg in Potsdam statt.
Ein Preis für den Waldgarten
Für sein Projekt „Waldgärtnerei und Waldgartensysteme Kyritz“ im Landkreis Ostprignitz-Ruppin wird der Verein STATTwerke e.V. geehrt. Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt gratuliert: „
In sogenannten Waldgärten werden Bäume, Sträucher und Gemüse zusammen gepflanzt. Mit ihren verschiedenen Vegetationsschichten schaffen sie auf vergleichsweise kleinem Raum vielfältige Nist- und Lebensräume für nützliche Arten wie Insekten und verbessern vielfältige ökologische Funktionen.
Ministerin Hanka Mittelstädt: „Preiswürdig ist, wie hier die regionale Wertschöpfung mit sozialem Engagement verbunden ist. Die Waldgärtnerei schafft im ländlichen Raum zukunftsfähige Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen, bindet Personen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt aktiv ein und fördert soziale Teilhabe.“
Auch die Öffentlichkeitsarbeit von STATTwerke e.V. ist umfangreich und sein Umweltbildungsangebot ist BNE-zertifiziert. Der Verein vermittelt praxisnah Wissen zu Biodiversität, Klimaschutz und gesunder Ernährung und legt Grundlagen für nachhaltiges Handeln.
Ein Preis für ein Dorf
Im Landkreis Dahme-Spreewald erhält fast ein ganzes Dorf den Naturschutzpreis. Nahezu jede Familie in Landwehr, einem Gemeindeteil von Golßen, ist im Verein Landwehr – Am Bergl e.V. aktiv und engagiert sich, um ihre Umgebung bunter und artenreicher zu gestalten.
Gemeinsam legen die Dorfbewohner Blühstreifen und insektenfreundliche Staudenbeete an, bauen Nistkästen, Insekten- und Igelhotels, stellen Insektentränken auf und sammeln Abfall. Kinder erleben durch viele Projekte nachhaltige Umweltbildung: Der örtliche Tischler hilft beim Bau des Insektenhotels, der ehemalige Förster unternimmt Naturspaziergänge, der frühere Lehrer mikroskopiert. Auch die Jüngsten werden auf vielfältige Weise für die Natur begeistert und lernen, den Wert ihrer Umgebung zu schätzen. Ein selbstgebautes Landschaftsfenster und eine Informationstafel an einem überregionalen Radweg machen Gäste auf das große Engagement der Dorfgemeinschaft aufmerksam und inspirieren zu eigenen Aktivitäten.
„Alle Generationen ziehen an einem Strang und übernehmen Verantwortung für ihren Ort. Dieses Projekt hat das Potenzial, weit über Landwehr hinaus zu wirken“, ist MinisterinMittelstädt überzeugt.
Ein Sonderpreis für herausragenden Einsatz
Anlässlich ihres Jubiläums hat die Stiftung NaturSchutzFonds in diesem Jahr zusätzlich einen Sonderpreis vergeben. Die Jury sprach sich dafür aus, Ralf Schwarz aus Zossen im Landkreis Teltow-Fläming für sein herausragendes Engagement für geschützte Biotope und Pflanzen mit diesem Sonderpreis zu ehren. Indem er Maßnahmen zur Biotoppflege engmaschig begleitet und auswertet, gewinnt Ralf Schwarz wertvolle Erkenntnisse und schafft so die Grundlage für einen langfristigen Schutz. Sein umfassendes Fachwissen hat er sich über mehrere Jahrzehnte autodidaktisch angeeignet.
Umweltministerin Hanka Mittelstädt würdigt den Preisträger: „Seit über 40 Jahren verfolgt Ralf Schwarz Naturschutz mit sehr viel Leidenschaft und großem Engagement. Dabei initiiert er Vieles selbst und hat eine riesige Motivation, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten. Besonders wertvoll ist, wie er seinen enormen Wissensschatz teilt und anschaulich weitergibt.“
Ralf Schwarz versteht es immer wieder, unterschiedliche Interessengruppen zu berücksichtigen: Insbesondere zwischen Haupt- und Ehrenamt, zwischen Verwaltungen und Naturschutzorganisationen, zwischen Auftraggebern und Landnutzenden nimmt Ralf Schwarz eine wichtige Mittlerrolle ein.
Der Naturschutzpreis des Landes
Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden. Bislang wurden 46 Preise an Brandenburgerinnen und Brandenburger vergeben, darunter 18-mal an Kinder und Jugendliche. Der Naturschutzpreis ist mit 3.000 Euro dotiert und kann geteilt werden. www.naturschutzfonds.de