Mitarbeitern der stadteigenen DLG GmbH bot sich am Montag ein Bild der Verwüstung im Skate- und BMX-Park (SUB) Nauen. Er wurde erneut Zielscheibe blinder Zerstörungswut, die Leidtragenden sind vor allem Kinder und Jugendliche, die den Park in ihrer Freizeit jedoch weiterhin nutzen wollen.

Nauen, 15.10.2019/ „Das ist beinahe ein gewohntes Bild – die leeren Flaschen, der Müll“, sagt Mutter Jenny Offermann (Name geändert), die mit ihrem Sohn etwa dreimal in der Woche das SUB nutzt. Aber so schlimm wie diesmal habe sie den Park noch nie erlebt. „Man kann die Kinder hier nicht mehr alleine lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sich ein Kind hier an den Glasscherben verletzt“, klagt sie. Jenny Offermann räumt oft gemeinsam mit anderen Eltern den Müll zusammen, den andere Besucher im SUB hinterlassen, damit die Kinder mit ihren Scootern ungehindert über die Anlagen sausen können. „Es sind immer dieselben Teenies, die hier auffallen und hier ihren Müll hinschmeißen“, kritisiert sie.

Auch Sven Mücher (Name geändert) ist oft mit seinem Sohn hier im SUB, der gerne Scooter fährt. „Es geht ja auch anderes, wie man bei den Größeren sieht, die abends mit ihrem Pkw kommen und die Feuerstelle dort drüben nutzen. Wenn sie den Platz verlassen, nehmen sie ihren Müll gleich mit“, lobt der Vater. Man könne die Anlage ja nicht rund um die Uhr bewachen, zudem sei das SUB schwer einsehbar, wissen die beiden Eltern. „Und wenn dann jemand kommt und kontrolliert, können die Täter nach hinten ins freie Feld abhauen“, schildert Sven Mücher die Lage.

„Erst im August wurden BMX-Räder und Werkzeuge aus einem der beiden Container gestohlen. Die Sportgeräte fehlen nun für Jugend-AG der Johanniter. Der Schaden, der nun am letzten Wochenende entstanden ist, beläuft sich auf eine vierstellige Summe im unteren Bereich“, schätzt DLG-Chef Carsten Zieris, die Stadt Nauen werde den Vorfall bei der Polizei anzeigen. Die Zerstörungswut trifft auch bei der Stadtverwaltung auf großes Unverständnis. Friederike Harnisch, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales, findet es sehr bedauerlich, dass Jugendliche anderen Jugendlichen Schaden zufügen. 

„Die Sitzbänke wurden mit großem Aufwand von Jugendlichen des Jugendhofs Brandenburg in Berge errichtet – und mit wenigen Fußtritten wird deren Arbeit einfach zunichte gemacht“, ärgert sie sich. Einst hätten Jugendliche für Jugendliche mit viel Herzblut dafür eingesetzt, dass dieser Skater-Park entstanden und weiterentwickelt wurde. „Inzwischen ist der Wettercontainer und eine Feuerstelle entstanden, die von den Jugendlichen sehr gut angenommen wurden“, berichtet die Fachbereichsleiterin.

Für Jenny Offermann ist klar: „Die Kinder haben sich so sehr darauf gefreut, bei der Scooter AG mitmachen zu können – schließlich sind die Freizeitangebote in Nauen begrenzt.“ Wenn durch den anhaltenden Vandalismus jetzt auch noch das SUB geschlossen werden sollte, wäre dies eine schlimme Sache, so die Mutter.