Eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe englischer Herkunft aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Montag auf dem Gelände des ehemaligen Tramdepots in der Heinrich-Mann-Allee gefunden worden. Die Entschärfung des Blindgängers ist am Mittwoch, 12. Mai, durch Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg geplant. Um den Fundort wird ein Sperrkreis von rund 800 Metern eingerichtet. Etwa 3000 Menschen, die innerhalb des Sperrkreises leben, müssen diesen bis 8 Uhr verlassen haben. Insgesamt ist die gefundene Fliegerbombe der Weltkriegssprengkörper 205 seit 1990 in der Landeshauptstadt. In dieser Statistik werden Fliegerbomben ab 100 Kilogramm erfasst.
Im Sperrgebiet befinden sich unter anderem das Viertel Am Brunnen, die Kolonie Daheim, die Staatskanzlei Brandenburg sowie mehrere Ministerien, Landesämter, die Bundespolizei, ein Pflegeheim, das Humboldt-Gymnasium und die beiden Kindertagesstätten „Nuthewinkel“ und „Potsdam-Kids“. Der Sperrkreis befindet sich innerhalb des Bereiches Friedrich-List-Straße, Nuthestraße, Horstweg, Waldstraße, Albert-Einstein-Straße und Hauptbahnhof. Sowohl der Hauptbahnhof als auch die Nuthestraße, Horstweg und Friedrich-List-Straße bleiben für den Fahrzeugverkehr geöffnet. Weitere Informationen sowie der Link zu einer adressgenaue Karte zum Sperrkreis wird spätestens am Dienstag auf www.potsdam.de/Bombe veröffentlicht.
Die Landeshauptstadt bittet alle Potsdamerinnen und Potsdamer um Verständnis, wenn es aufgrund des Großeinsatzes zu Beeinträchtigungen kommt. Alle Bewohnerinnen und Bewohner werden dazu aufgerufen, den Sperrkreis bis 8 Uhr selbstständig zu verlassen. Während der Sperrung steht die Turnhalle am Biesamkiez als Aufenthaltsort für Betroffene zur Verfügung.
Etwa 300 Helferinnen und Helfer, unter anderem von der Landeshauptstadt Potsdam, dem Ordnungsamt, der Berufsfeuerwehr, freiwilligen Feuerwehren und Polizei sind im Einsatz, um den Sperrkreis zu räumen und abzusichern. Informationen rund um die Entschärfung und den Sperrkreis erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeshauptstadt unter der Servicenummer 115, der (0331) 289 1677 oder unter der (0331) 289 1642. Personen, die nicht selbstständig den Sperrkreis verlassen können, melden sich bitte frühzeitig bei der Potsdamer Feuerwehr unter (0331) 370 1216, um einen Transport für Mittwoch zu bestellen.
Leider ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Störungen und Verzögerungen durch Passanten gekommen. Daher hat sich die Landeshauptstadt entschieden, jede Störung bei der Evakuierung und Entschärfung zur Anzeige zu bringen beziehungsweise selbst Bußgeldverfahren einzuleiten. Die Störer gefährden dabei nicht nur sich selbst, sondern auch den Sprengmeister bei seiner Arbeit. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden.