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OHV - Knochen gefunden - Kremmen – Eine Spaziergängerin fand am vergangenen Montag auf einem Wiesenweg am Seeweg in Kremmen menschliche Knochen. Sie meldete ihren Fund der Polizei, woraufhin sofort die Kriminalpolizei zum Einsatz kam.

Die Ermittlungen ergaben, dass kurz zuvor auf dem Grundstück am Seeweg Erdaushub ausgebracht worden war und sich in diesem menschliche Knochen befanden. Es stellte sich heraus, dass diese Erde von einem Grundstück in der Baustraße ausgehoben und im Anschluss am Fundort abgeladen worden war. Der Eigentümer des Grundstückes in der Baustraße erklärte den Beamten der Mordkommission, dass er bei den Erdarbeiten auf seinem Grundstück offenbar menschliche Knochen gefunden hatte. Um keine Schwierigkeiten in Form von Baustopps oder ähnlichem zu bekommen, hatte er den größten Teil der Knochen eingesammelt und gemeinsam mit Bauschutt an drei Stellen nahe Kremmen– u.a.

im Krämerwald bei Wolfslake – abgeladen. Da es sich augenscheinlich um Knochen mit einer längeren Liegezeit handelte, führten die Ermittlungen der Kriminalpolizei auch ins Stadtarchiv. Hierbei stellte sich heraus, dass der Fundort in der Baustraße direkt an einen ehemaligen Friedhof der Stadt Kremmen grenzt, sodass nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt vorliegen. Die Knochen werden in der Rechtsmedizin in Potsdam untersucht. Die Ermittlungen der Mordkommission unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Neuruppin dauern an. Zudem wird derzeit durch die Staatsanwaltschaft geprüft, ob sich für den Bauherren aus der Baustraße aufgrund seines Handelns strafrechtliche Konsequenzen ergeben. Werden z.B. Knochen während der Bauarbeiten auf einem Grundstück gefunden, bedeutet dies sicherlich erstmal für den Bauherren eine zeitliche Verzögerung. Wir raten grundsätzlich aber von einem derartigen Vorgehen wie in dem oben beschriebenen Sachverhalt ab. Es ergibt sich aus den sofort eingeleiteten und mit Hochdruck betriebenen Ermittlungen der Kriminalpolizei nur eine relativ kleine Verzögerung des Baus, die einer potentiell strafbaren Handlung durch das Verstecken der Funde in jedem Fall vorzuziehen ist. Im Übrigen haben Mitarbeiter des Wasser-Schifffahrtsamtes am heutigen Tage im Havel-Oder-Kanal einen Arm mit Hand an der Wasseroberfläche gesichtet und geborgen. Dieser Fund wird genauso wie die Funde der vergangenen Tage bei der Gerichtsmedizin ausgewertet.