Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt und Staatssekretär Dr. Stephan Nickisch haben heute im Linumer Bruch den Helferinnen und Helfern, die die Bergung der Kranichkadaver unterstützt haben, ihren Dank ausgesprochen. Zudem haben sich die Ministerin und der Staatssekretär über die Erfahrungen der Helferinnen und Helfer sowie die aktuelle Situation vor Ort mit Vertretern des Landesamts für Umwelt und des Landkreises informiert.
Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt: „Seit der Ausbreitung der Vogelgrippe bildet das Linumer Rastgebiet den Schwerpunkt des Seuchengeschehens bei Wildvögeln. Über 2.000 tote Kraniche wurden hier in den letzten Wochen geborgen. Für alle Beteiligten war die Bergung der Kadaver eine große physische und psychische Höchstleistung. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen helfenden Menschen – insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern – bedanken.“
Staatssekretär Dr. Stephan Nickisch ergänzt: „Eine schnelle Beräumung der Kadaver ist wichtig, um das Seuchengeschehen einzudämmen – ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass Aasfresser sich infizieren und den Erreger weitertragen. Das ist in einer Seuchensituation ein wichtiger Baustein, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.“
Ministerin Mittelstädt hatte in der vergangenen Woche veranlasst, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesforstbetriebs die Landkreise beim Einsammeln personell und mit technischem Gerät unterstützen. Das Landesamt für Umwelt wiederum hat eine Freiwilligenaktion unter der Belegschaft initiiert und auch die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht haben an vielen Orten im Land – darunter im Linumer Bruch – geholfen. Durch diese Initiative sowie die große Solidarität vor Ort und unter den Ornithologinnen und Ornithologen konnten im Linumer Bruch bis zu 25 Personen sehr wirkungsvoll eingesetzt werden.
Derzeit fokussieren sich die Einsatzkräfte auf die Beräumung der Teiche. Hierzu stehen geeignete Amphibienfahrzeuge und ausreichend hauptamtliche Einsatzkräfte zur Verfügung. Die Bergung im Teichland ist aufwändig, allerdings ist anzunehmen, dass mit dem nachlassenden Zuzug von Kranichen in den kommenden Tagen voraussichtlich weniger Kadaver geborgen werden. Nach vorläufigen Schätzungen wird bis Ende der Woche die Gesamtzahl der gesammelten Kadaver auf insgesamt 2.500 steigen.
Weitere deutlich weniger betroffene Infektionsorte liegen im benachbarten Nauener Luch – mit etwa 140 toten Kranichen – sowie im Umfeld des Gülper Sees im Havelland. Hier wurden bisher rund 70 tote Kraniche geborgen. Dazu gab es einzelne Fälle in der Lausitz und in der Prignitz.
Das Infektionsgeschehen betrifft derzeit weiterhin maßgeblich den Kranich, das Zugeschehen der Kraniche nimmt allerdings deutlich ab: Wurden vor rund vier Wochen noch 56.000 Kraniche im Linumer Teichgebiet gezählt, erbrachte die Zählung am gestrigen Tag noch etwa 5.800 Individuen (http://www.kraniche-linum.de/aktuelle-kranichzahl/ ).
Dank des ausgedehnten ornithologischen Netzwerks Brandenburgs – bestehend aus vielen ehrenamtlichen Vogelfreunden aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Naturwacht und des Landesamtes für Umwelt – gibt es einen guten Überblick über das Seuchengeschehen bei den Wildvögeln im Land, der durch gezielte Suche im Bereich weiterer Kranich-Rastplätze ergänzt wird.
Auch hier gilt der Dank der Ministerin, des Staatssekretärs und des Landesamts für Umwelt den vielen daran beteiligten Personen, aber auch den zahlreichen Hinweisgebern aus der Bevölkerung. Im Ergebnis registriert das Umweltressort bisher wenige Fälle bei anderen Vogelarten, wie Gänsen und dem Höckerschwan.
Mehr Informationen zur Geflügelpest auf der Internetseite des Ministeriums: https://mleuv.brandenburg.de/mleuv/de/verbraucherschutz/veterinaerwesen/tierseuchen/gefluegelpest/#
Informationen des Friedrich-Loeffler-Institut: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/aviaere-influenza-ai-gefluegelpest/



