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PM der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Landkreis Miesbach: Am Donnerstag, 10. Januar 2019, hat Landrat Josef Niedermaier um 22.37 Uhr den Katastrophenfall für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nach Artikel 4 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes (Bay KSG) ausgerufen. Die Entscheidung fiel mit dem Stab des Katastrophenschutzes im Landratsamt, nachdem man sich intensiv beraten hatte und am späten Nachmittag auch alle Städte und Gemeinden nach ihrer jeweiligen Situation gefragt hatte.

Der Katastrophenfall wurde ausgerufen, nachdem neben der Gemeinde Jachenau, die bereits seit Beginn der Woche im Fokus steht, nun auch insbesondere die Gemeinden Dietramszell, Icking, Geretsried, der Ortsteil Fall (Lenggries) und der Ortsteil Walchensee (Kochel am See) mit den Schneemassen kämpfen. Große Probleme gibt es jeweils mit den Zufahrtsstraßen als auch mit den Schneelasten auf den Dächern. „Die Gemeinden haben sehr intensiv und besonnen die Schneemassen bewältigt, wegen der anhalten Schneefälle und den damit einhergehenden Beeinträchtigungen wird aber jetzt zusätzliche Unterstützung benötigt“, beschreibt Landrat Josef Niedermaier die Gründe für die Ausrufung des Katastrophenfalls. „Die Katastrophenschutzbehörde koordiniert nun die Einsätze der Rettungs- und Einsatzkräfte sowie weiterer Dienststellen und kann gegebenenfalls auch noch einmal zusätzliche Hilfe z.B. von Seiten der Bundeswehr anfordern“.

 Hinweis: Hohe Schneelasten können Dächer gefährden Spätestens wenn die zulässige Schneelast erreicht ist, soll das Dach vom Schnee geräumt werden. Die Wetterdienste warnen über Rundfunk, Fernsehen, Internet und Presse vor starken Schneefällen und –verwehungen. Bei solchen Wetterwarnungen ist der Eigentümer bzw. der Verfügungsberechtigte der baulichen Anlage in der Verantwortung zu entscheiden, ob das Dach vorsorglich von Altschnee befreit werden muss oder ob das Dach mit dem vorhandenen Altschnee noch in der Lage ist, den angekündigten Schneezuwachs schadlos aufzunehmen. Kreisbrandrat Alfred Schmeide weist in diesem Zusammenhang darauf hin: „Feuerwehren und das Technische Hilfswerk (THW) sind für Dachräumungen nicht zuständig. Wenn Gefahr im Verzug ist, dann müssen sich Privatpersonen an

Landkreis Miesbach: Die Lage spitzt sich zu: Durchgehender Schneefall und katastrophale Straßenverhältnisse kennzeichnet Tag 4 des Katastrophenfalls im Landkreis Miesbach. Fast alle Feuerwehren, das THW und die Bundeswehr schaufeln ununterbrochen Dächer öffentlicher Gebäude ab. Noch ist die Lage im Griff, aber alle Einsatzkräfte werden sehr stark gefordert. Es schneit und schneit: Obwohl die Räumdienste alles geben, ist der Verkehr im Landkreis Miesbach mittlerweile sehr stark eingeschränkt. Viele Straßen sind gesperrt. Es kam zu zahlreichen Unfällen und Verkehrsbehinderungen (z.B. Festhängen, LKW stehen quer, Autos in Leitplanken). Alle Fahrbahnen sind schneebedeckt, auch die Autobahn A8. Die Fahrbahnen sind stark verengt. Am Sudelfeld ging eine Lawine ab.

Auch die Lage in den Bergen verschärft sich zusehends: Es gilt die Lawinenwarnstufe 4. Berg- und Forststraßen sind größtenteils nicht mehr befahrbar. Fast alle Feuerwehren und alle Kräfte des THW schaufelten den ganzen Tag über zahlreiche Dächer ab. Unterstützung kam dabei von 31 Soldaten der Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall. Alle Gebäude in Landkreis-Trägerschaft wurden überprüft und bei Bedarf geräumt. Die Turnhalle an der Förderschule in Hausham ist derzeit das einzige Landkreis-eigene Bauwerk, das gesperrt wurde. Die Gemeinden wurden gebeten, die eigenen Liegenschaften ebenfalls vorsorglich sichten zu lassen. Unter anderem in den Kommunen Miesbach, Holzkirchen, Warngau, Weyarn, Hausham, Tegernsee, Gmund, Kreuth und Bad Wiessee mussten Dächer von öffentlichen Gebäuden gesichtet, geräumt oder gesperrt werden. Große öffentliche Gebäude werden vorrangig abgeräumt, um diese als mögliche Notunterkünfte sicherzustellen. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht.

Stand Donnerstagnachmittag gibt der Deutsche Wetterdienst folgende Wetterprognose für den Landkreis Miesbach aus: Am Freitag gibt es voraussichtlich eine Schneefallpause. Doch bereits zum Wochenende wird erneuter Schneefall vorhergesagt, der bis zum Wochenanfang anhalten soll. Ab der kommenden Woche ist in den Tälern mit Tauwetter zu rechnen. Die „Koordinierungsgruppe Schulausfall“ entscheidet am Sonntag, 13. Januar 2019, um 12 Uhr, ob der Schulbetrieb in der kommenden Woche stattfindet. Auf Basis der dann aktuellen Wetterprognose kann beurteilt werden, ob Schüler sich wieder gefahrlos auf den Schulweg machen können.

Fazit zum Tag 4 des Katastrophenfalls von der Führungsgruppe Katastrophenschutz: Die Einsatzkräfte sind sehr stark gefordert. Seit Feststellung des K-Falls waren über 1.000 Kräfte im Einsatz. Dass die Lage trotz dieser bedrohlichen Wetterverhältnisse noch im Griff ist, ist vor allem der frühen Feststellung des K-Falls zu verdanken. Dadurch konnte von Vornherein eine koordinierte, gemeinsame Strategie von allen Einsatzkräften entwickelt werden. Alle aktuellen Informationen gibt es auf www.landkreis-miesbach.de, am Bürgertelefon des Katastrophenschutzes unter 08025 704 6666 oder in der kostenlosen Warn-App „NINA“.